Crowdinvesting (investierendes Crowdfunding) gilt als eine der vier Arten des Crowdfunding.
Der Begriff „Crowdinvesting“ setzt sich aus den englischen Begriffen „crowd = Menge/Menschenmenge“ und „investing = Investierung“ zusammen und wird allgemein mit Gruppeninvestierung übersetzt. Es handelt sich hierbei also um eine spezielle Finanzierungsform des Crowdfunding, bei der sich Crowdfunder mit Kapital an Projekten beteiligen (stille Beteiligung, Genussrechte, partiarische Darlehen). Der Anreiz, die eigenen Geldmittel in ein Crowdinvesting fließen zu lassen, besteht in den meist hohen Renditen. Einhergehend mit hohen Renditen ist diese Form der Kapitalbeteiligung auch mit einem deutlich höheren Investitionsrisiko verbunden, als das klassische Crowdfunding. Der Zinssatz als auch die Laufzeit des Projektes sind vorab festgelegt. Investoren können bereits ab geringen Beiträgen, manchmal sogar schon ab 100,00 Euro Anlagesumme, Anteile erwerben. Grundsätzlich kann ein Crowdinvesting-Projekt daher auch immer als Crowdfunding-Projekt bezeichnet werden. Das Crowdinvesting-Projekt kommt zustande, wenn der Mindestfinanzierungsbetrag (Funding-Schwelle) erreicht wurde.
Auf einen Blick:
- Niedriger, finanzieller Startbetrag (ab 100 Euro bereits möglich)
- Viele Investoren stemmen das Projekt
- Gegenleistung in Form einer Rendite
- Abwicklung über geeignete Crowdfunding-Plattform
Bitte beachten:
Der Begriff „Crowdinvesting“ hat sich in den vergangenen Jahren vor allem im deutschsprachigen Raum für auf finanzielle Rendite-fokussierte Formen des Crowdfunding etabliert. Im englischsprachigen Raum hingegen findet eine Unterscheidung in „Equity-“ , „Debt-“ bzw. „Hybrid-Equity-Crowdfunding“ statt. Daher muss gerade bei Aktivitäten auf englischsprachigen Plattformen auf diese Unterscheidung geachtet werden.
Ablauf eines Crowdinvestings
Der Ablauf ähnelt dem eines klassischen Crowdfundings und kann ebenfalls In vier Abschnitte unterteilt werden:
- Der Initiator stellt alle relevanten Informationen über sein Crowdinvesting-Projekt zur Verfügung
- Die Crowdinvesting-Plattform überprüft diese Informationen
- Nach positiver Prüfung wird das Projekt für alle sichtbar freigeschalten. Die Fundingschwelle muss für ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt erreicht werden.
- Der Projektinitiator erhält das Kapital zur Projektrealisierung. Über die Crowdfundingplattform werden die Funder regelmäßig mit Informationen versorgt. Am Ende der Investmentlaufzeit und unter der Voraussetzung, dass das Projekt erfolgreich verlaufen ist, wird die vereinbarte Rendite ausgezahlt.
Welche Vorteile bieten sich aus Anlegersicht durch Crowdinvesting?
Es gibt eine Vielzahl guter Gründe, sich für ein Crowdinvesting zu entscheiden:
- Schon ab einem geringen Einstiegsbetrag möglich (meist ab 100,00 Euro)
- Grundsätzlich kann jeder, der über eigenes Kapital verfügt, teilnehmen
- Hohe Rendite, die meist zwischen 4% und 8% liegt
- Projektinitiator unterliegt aufgrund der Transparenz- und Informationspflicht einer steten Kommunikation mit dem Funder
Welche Risiken birgt die Teilnahme an Crowdinvesting-Projekten?
Auch einige Nachteile gilt es in die Vorüberlegungen mit einzubeziehen:
- Mit der hohen Rendite geht auch ein höheres Risiko einher, das eingesetzte Kapital beim Scheitern des Projektes nicht oder nicht vollständig zurück zu erhalten und die Rendite zu verlieren.
- Beim Scheitern eines Projektes, werden erst die Forderungen der Bank erfüllt
Schon gewusst?
In Deutschland gibt es drei besonders beliebte Bereiche für Crowdinvesting-Projekte [1] :
- Platz 1: Immobilien
- Platz 2: Unternehmen/StartUps
- Platz 3: Energie
Der Markt für Crowdinvesting-Projekte wächst dabei stets weiter. So wuchs beispielsweise der Bereich Immobilien 2019 um 52,6% auf 321,5 Millionen Euro.
Unser Fazit
Crowdinvestings sind eine lukrative Anlagequelle. Man sollte allerdings bei der Auswahl des Projektes auf alle Spezifikationen achten und das geeignete Projekt auswählen.
