View Categories

Crowdfunding auf Plattformen in Deutschland

2 Minute(n) Lesezeit

Seit 2004 ist es möglich, auch in deutsche Crowdfundings Kapital zu investieren.

Der Ursprung des Crowdfundings liegt in Amerika und geht bereits auf das 19. Jahrhundert zurück. Während es immer mal wieder – auch in Deutschland und anderen Ländern – zu Spendenaufrufen mit Gegenleistung kam, etablierte sich erst in den 2000er Jahren die grundlegende Idee des Crowdfunding. Einhergehend mit dem Aufstieg des Internets und der weiteren Digitalisierung der Gesellschaft wurden digitale Crowdfunding-Plattformen das Mittel der Wahl für die Initiierung der Crowdfunding-Projekte.

Welche Crowdfunding-Plattformen gibt es in Deutschland?

Nach wie vor sind KICKSTARTER und INDIEGOGO neben gofundme die bekanntesten, aus dem amerikanischen stammenden, Crowdfunding-Plattformen, die sich in Deutschland etabliert haben. Es gibt allerdings auch einige in Deutschland initiierte und erfolgreiche Plattformen. Diese teilen sich in bundesweite und regionale Plattformen auf. Während bundesweit die Themenschwerpunkte auf Kreativprojekten, Nachhaltigkeit, Forschung und erneuerbaren Energien liegt, gestaltet sich der regionale Crowdfunding-Fokus anders. Hier spielen gemeinnützige Projekte, ansässige Vereine und regionale Vorhaben die Hauptrolle.

Mit der Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ haben die VR-Banken als erste deutsche Bankengruppe das Crowdfunding für sich entdeckt und genutzt. Seit 2014 können die regionalen Genossenschaftsbanken unter dem Dachportal eigene Crowdfunding-Plattformen einrichten und so regionale Projekte unterstützen. Rund 140 Volks- und Raiffeisenbanken haben mithilfe des Dachportals eine eigene, regionale Crowdfunding-Plattform gegründet. Die Raiffeisenbank im Hochtaunus eG verfügt seit 2020 über eine eigene Viele schaffen mehr-Plattform [1] und konnte bereits über 35.000 Euro für regionale Projekte sammeln.

Schon gewusst?

2010, und damit nur ein Jahr nach den USA, starten auch die ersten Crowdfunding-Plattformen in Deutschland [2].

2011 findet die erste Crowdfunding-Kampagne statt, die eine große mediale Aufmerksamkeit auf sich zieht und innerhalb einer Woche die Mindestkapitalsumme von einer Million Euro für die Produktion eines Kinofilms einsammelt.

So beliebt ist Crowdfunding in Deutschland

Crowdfunding wird in Deutschland immer beliebter und bekannter. Während im Jahr 2015 rund 52% aller Deutschen ab 18 Jahren schon einmal von Crowdfunding gehört haben, sind es im Jahr 2020 bereits fast 74% [3]. Ebenso stieg die Anzahl der Personen, die sich an einem Crowdfunding-Projekt beteiligen von 7,3% im Jahr 2015 auf 15,9% im Jahr 2020.

Fünf beliebte deutsche Crowdfunding-Projekte:

  1. Smarte Kopfhörer „The Dash“: Mit einem gesammelten Kapital von 2,5 Millionen Euro zählt dieses Vorhaben des Münchner StartUps Bragi derzeit zum erfolgreichsten Projekt in Deutschland.
  2. Der Panoramaball „Panono“: Der Kameraball Panono landet mit einem gesammelten Kapital von knapp einer Million Euro auf Platz 2.
  3. StartUp „Bonaverde“: Mit einem Kapital von rund 500.000 Euro revolutioniert das Unternehmen den Kaffee-Markt.
  4. Denkmal für den BVB: Der Film „Am Borsigplatz geboren“ konnte 220.000 Euro von Kapitalgebern einsammeln.
  5. Das moderne Lego „TinkerBots“: Das StartUp Kinematics konnte 215.000 Euro Kapital für seine lebendigen Bausteine, aus denen Roboter entstehen, einsammeln.

Schon gewusst?

Für klassische Crowdfunding-Projekte weltweit soll sich das Transaktionsvolumen laut Digital Market Outlooks bis 2025 auf rund 1.063,7 Millionen Euro belaufen [4]. Umgerechnet bedeutet dies ein jährliches Wachstum von 3,3%. Skaliert auf den deutschen Markt wird bis 2025 ein jährliches Wachstum von 2,1%, also auf 40,6 Millionen Euro [5], erwartet. Das höchste Transaktionsvolumen wiesen die USA auf [6] [7].

Unser Fazit

Crowdfunding auf deutschen Plattformen ist ebenso möglich wie auf den bekannten englischsprachigen Plattformen. Die Auswahl an Plattformen ist riesig und die Bereitschaft, mit eigenen finanziellen Mitteln Crowdfunding zu betreiben, steigt. Um die passende Crowdfunding-Plattform zu finden, gibt es Vergleichsportale, die die Parameter Kategorien, Provision, Transaktionskosten, Bezahlmethoden, Fundingdauer, Prinzipien etc. auflisten. Man muss sich also im Vorfeld Gedanken machen, in welche Kategorien man investieren möchte, welches Risiko man bereit ist einzugehen und welche Gegenleistung nach Ablauf des Projektes erfolgen soll. Ggfs. kommt noch der Faktor Regionalität zum Tragen.

 


[1] Meine Bank – Was ist Crowdfunding ? Einfach und schnell erklärt! – Meine Bank [17.02.2021]
[2] Crowdfunding.de – Crowdfunding Chronik – Artikel [16.02.2021]
[3] Crowdfunding.de – Aktuelle Zahlen zum deutschen und internationalen Markt – Artikel
[4] Statista – Crowdfunding Weltweit – Statistik [17.02.2021]
[5] Statista – Crowdfunding Deutschland – Statistik [17.02.2021]
[6] Statista – Crowdinvesting Weltweit – Statistik [17.02.2021]
[7] Statista – Crowdinvesting Deutschland – Statistik [17.02.2021]